Pflanzen beschneiden: Grundregeln, Informationen und Tipps

So hältst du Pflanzen und Bäume gesund

Du hast Stauden, Sträucher und/oder Bäume im Garten? Dann kommst du wahrscheinlich nicht daran vorbei: das Beschneiden deiner Pflanzen. Nicht alle Gartenpflanzen müssen beschnitten werden, aber für die meisten Pflanzen ist der Schnitt unerlässlich für gesundes Wachstum und schöne Blüten.  

Welche Methoden gibt es beim Schnitt? Warum, wie und wann solltest du Pflanzen beschneiden? Und was brauchst du dafür? Lies weiter und erfahre hier alles über den richtigen Schnitt deiner Gartenpflanzen.

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WARUM BESCHNEIDEN? 

Der Pflanzenschnitt gehört vielleicht (noch) nicht zu deinen Lieblingsaufgaben, aber du wirst begeistert sein, wenn du das Ergebnis siehst! Hier erfährst du, warum du die meisten Gartenpflanzen beschneiden solltest: 

  • Das Beschneiden verbrauchter Blüten kann die zweite Blüte anregen, so dass du dich besonders lange an der Blüte erfreuen kannst.  
  • Beschneiden sorgt für besseres, gesünderes Wachstum und schönere Blüten. 
  • Pflanzen werden oft zu groß und/oder wuchern, wenn du sie nicht beschneidest.  
  • Das Beschneiden von Obstbäumen führt zu mehr, größeren und süßeren Früchten.  
  • Bei manchen Pflanzen (z.B. Lavendel) sorgt der Schnitt dafür, dass sie nicht verholzen/kahl werden.  

schnitt und schnittwunden: die grundregeln 

Wichtig ist, dass du dir darüber im Klaren bist, dass du durch das Beschneiden eine "Schnittwunde" verursachst. Es dauert eine Weile, bis eine Pflanze, ein Strauch oder ein Baum diese Wunde heilen kann. Angesichts dieser "Wunde" gibt es einige Regeln für den Baumschnitt, die fast immer gelten:  

  • Schneide nie in der prallen (Sommer-)Sonne oder während einer sehr heißen Periode: Schnittwunden führen dazu, dass eine Pflanze schneller austrocknet.  
  • Schneide nie während einer Frostperiode: Du willst verhindern, dass die Schnittwunde erfriert und der Zweig abstirbt.  
  • Schneide nie bei Regen oder an einem sehr nassen Tag: Wenn die Luft feucht ist, können Krankheiten leichter durch eine Schnittwunde eindringen.  
  • Der beste Zeitpunkt für den Schnitt ist also an einem bewölkten Tag, in einer Woche, in der es nicht viel regnet, nicht sehr warm ist und kein Frost herrscht.  
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WELCHE varianten des schnitts GIBT ES? 

Es gibt verschiedene Arten des Beschneidens, z.B. Schneiden, Formschnitt und Topping. Welche Art des Beschneidens am besten geeignet ist, hängt von der Art der Pflanze und ihren spezifischen Bedingungen ab: 

  • Schneiden: Das Abschneiden verwelkter Blüten verlängert die Blütezeit. Das gilt für verschiedene Gartenblumen wie Frauenmantel, Schafgarbe, Gartengeranie, Lathyrus und Dahlien.   
  • Verjüngungsschnitt: Dieser Rückschnitt ist bei den meisten Stauden, Hecken und Sträuchern notwendig, da sie zurückgeschnitten und/oder ausgelichtet werden müssen (vor oder nach der Blüte). Auch abgestorbene oder kranke Äste müssen entfernt werden, um ein gesundes Wachstum zu fördern. Dieser Schnitt ist jahreszeitlich bedingt und wird oft im Frühjahr und/oder Herbst eingesetzt. 
  • Formschnitt: Beim Formschnitt geht es darum, die Pflanzen so kompakt und dicht wie möglich zu halten, damit keine Lücken entstehen und du spezielle Formen (kugelförmig, spiralförmig, etc.) schaffen kannst. Pflanzen wie Stechpalme, Eibe und Buchsbaum sind perfekt für diesen Schnitt geeignet. Der Formschnitt sollte idealerweise etwa 3-4 Mal im Jahr durchgeführt werden. 
  • Erhaltungsschnitt: Ein Erhaltungsschnitt ist ein leichter Schnitt, den du zur Förderung der Gesundheit deiner Pflanzen durchführst, wenn du merkst, dass er nötig ist.  Du kannst alte Pflanzenteile oder Äste entfernen, Pflanzen kürzen und beschädigte Äste entfernen. Ein Erhaltungsschnitt ist für das gesunde Wachstum und die schöne Blüte vieler Pflanzen, Sträucher und Bäume notwendig.  
  • Drastischer Schnitt: Bei einigen schnell wachsenden Pflanzen oder Sträuchern, wie z.B. dem Schmetterlingsflieder, reicht ein Erhaltungsschnitt nicht aus, sondern es ist ein drastischer Schnitt erforderlich (etwa 80-90% der Pflanze können entfernt werden), bei dem nur das Astwerk übrig bleibt. 
  • Sicherheitsschnitt: Du kannst dir das als regelmäßige Kontrolle deiner Pflanzen, Sträucher und Bäume vorstellen. Das kann z. B. nach einem stürmischen Tag oder nach einer längeren Regen- oder Hitzeperiode sinnvoll sein. Entferne beschädigte, kranke und/oder zu tief hängende Stämme oder Äste und überprüfe deine Pflanzen auf Gesundheit und Sicherheit, damit sie keine Gefahr darstellen. 
  • Kappen: Beim Kappen wird der oberste Teil der Pflanze entfernt, damit sie zu einem Strauch heranwachsen kann. Die Pflanze wächst dann weniger in die Höhe und mehr in die Breite (es bilden sich schneller verzweigte Seitenäste). Das Stutzen kann mit einer Baumschere (bei Sträuchern) oder von Hand (bei jungen, zarten Pflanzen) erfolgen. Der ideale Zeitpunkt für das Beschneiden ist normalerweise im Frühjahr, kurz vor der Blüte. 
  • Beschneiden: Bei manchen Bäumen reicht ein leichter Rückschnitt nicht aus und es ist notwendig, sie zu beschneiden. Das heißt, du musst die Äste bis zum Hauptstamm (Ursprung) des Baumes zurückschneiden. Das wird zum Beispiel bei Weiden oft gemacht. Das Beschneiden soll verhindern, dass der Baum zu groß und die Äste zu schwer werden. Außerdem fördert es die Produktion von Stämmen und bunten, großen Blättern.  

WANN sollte ein schnitte erfolgen: GRUNDREGELN 

Es gibt keine festen Regeln für den richtigen Zeitpunkt, denn der beste Zeitpunkt für den Schnitt einer Pflanze, einer Hecke, eines Strauches oder eines Baumes variiert je nach Art. Schnittwunden können im Winter nicht schnell heilen, deshalb ist der Winter oft nicht der richtige Zeitpunkt für den Schnitt.

Um den besten Zeitpunkt für den Schnitt einer Pflanze, Hecke oder eines Strauches zu bestimmen, ist es am besten, die Blütezeit zu betrachten. Grob gesagt, kannst du die folgenden Maximen anwenden: 

  • Frühjahrsblüher: Pflanzen, die früh im Jahr blühen (vor dem 21. Juni), schneidest du im Sommer nach der Blüte zurück. Die Blütenknospen haben sich bereits im Vorjahr gebildet und öffnen sich im Frühjahr. Beispiele: Forsythie, Flieder und Jasmin.  
  • Sommer- und Herbstblüher: Pflanzen, die im Sommer oder Herbst (nach dem 21. Juni) blühen, schneidest du im Frühjahr vor der Blüte zurück, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist (März/April). Diese Pflanzen blühen in der Regel einjährig: Die Blütenknospen werden im Frühjahr desselben Jahres gebildet, in dem sie blühen. Beispiele: Schmetterlingsflieder, Rispenhortensie und Hibiskus.  
  • Winterblüher: Pflanzen, die im Winter blühen, wie Zaubernuss und Winterjasmin, können nach der Blüte wieder in Form geschnitten werden.  
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obstbäume schneiden 

Wie und wann du einen Obstbaum beschneidest, hängt vom Alter des Baumes und der Art der Früchte (Kern- oder Steinobst) ab. Obstbäume mit Kernobst wie Apfelbäume und Birnbäume schneidest du anders als Obstbäume mit Steinobst (harter Kern oder Mark) wie Pflaumenbäume, Kirschbäume, Aprikosen, Pfirsiche und Nussbäume.  

APFELBAUMSCHNITT UND BIRNBAUMSCHNITT 

  • Du kannst Apfel- und Birnbäume ein- oder zweimal im Jahr (im Winter und im Sommer) beschneiden.  
  • Der Winterschnitt (Februar/März) ist für junge Bäume am wichtigsten, da dies der wachstumsfördernde Schnitt ist. Der Sommerschnitt ist für ältere Bäume wichtiger, da er das Wachstum und die Obstproduktion anregt.  
  • Junge Apfel- und Birnbäume (0-4 Jahre alt) sollten in Form geschnitten werden. Wähle ein paar gut verteilte Äste aus, die den "Stamm" bilden, und schneide den Rest weg. Wenn du eine stärkere Verzweigung wünschst, schneide die oberen Äste heraus, damit genügend Licht und Luft in die Krone des Baumes gelangen kann.  
  • Ältere Apfel- und Birnbäume (ab 4 Jahren) brauchen nur einen leichten Verjüngungsschnitt. Entferne abgestorbene Äste und sich kreuzende Zweige und sorge dafür, dass die Krone offen bleibt. Kürze alte Äste, die keine Früchte mehr tragen, zu einem jungen Seitenast ein. Schneide die Seitenzweige auf etwa 3 Knospen/Verdickungen zurück (schneide kurz über einer Knospe ab).  

ZWETSCHGE, PFLAUME, KIRSCHE UND ANDERE STEINFRÜCHTE 

  • Steinobst sollte vorzugsweise nicht im Winter beschnitten werden, da diese Bäume anfällig für Schimmel sind. Schneide Steinobst vorzugsweise nach der Ernte im August oder September.  
  • Im Allgemeinen muss Steinobst weniger stark beschnitten werden als Kernobst. 
  • Pfirsichbäume und Aprikosenbäume werden am besten direkt nach der Ernte geschnitten (August oder spätestens Mitte September).  
  • Pflaumen- und Kirschbäume schneidest du so wenig wie möglich und nur dann, wenn es aus Gründen der Pflege notwendig ist. Entferne kranke oder beschädigte Äste bis spätestens Mitte September.  
  • Nussbäume müssen im Prinzip nicht beschnitten werden. Willst du sie beschneiden? Dann tu es im Herbst, nach der Ernte.  
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das solltest du beim beschnitt beachten

Wenn du einen Strauch, einen Baum oder eine Pflanze in Form schneiden willst, gibt es ein paar Dinge, auf die du achten solltest:  

  • Verwende immer scharfe und saubere Schnittwerkzeuge. 
  • Schneide die Äste schräg (statt gerade). Das hilft, Pilzinfektionen zu verhindern, da das Wasser nicht so leicht auf der Schnittwunde stehen bleibt.  
  • Entferne zuerst tote, beschädigte und/oder kranke Äste oder Stämme.  
  • Wenn du einen Strauch oder eine Pflanze in Form schneidest, achte darauf, dass du eine natürliche Form beibehältst. Sieh dir die Pflanze beim Beschneiden gelegentlich aus der Entfernung und aus verschiedenen Winkeln an, damit du ihre Form gut beobachten kannst.  
  • Schneide Äste weg, die nach innen wachsen oder sich überkreuzen. Das hilft, Pilzbefall zu verhindern. 
  • Bei Ästen, die dicker als 5 cm sind, solltest du keine Gartenschere, sondern eine Astschere oder eine Säge verwenden.  
  • Schneide die Äste direkt über einer Knospe (auch Verdickung oder Auge genannt) ab. Das liegt daran, dass aus dem Auge der Zweig wieder austreibt. Ein Auge erkennt man an einer Verdickung des Zweiges, an der neue Triebe austreiben.  
  • Schnittwunden, die größer als 10 Zentimeter sind, heilen nicht schnell. Versuche, dies durch rechtzeitiges Beschneiden zu verhindern. Musst du dicke Äste eines Baumes beschneiden? Wenn ja, ziehe am besten einen Experten hinzu.  
  • Wenn du einen Baum beschneiden willst, schneide in Maßen. Entferne nicht mehr als ⅓ der Krone auf einmal.  
  • Säubere und trockne die Schnittwerkzeuge nach dem Gebrauch. Das ist besonders wichtig, wenn du einen kranken Baum oder Strauch beschnitten hast.  

DIE RICHTIGEN WERKZEUGE für den schnitt 

Schneide immer mit sauberen (ohne Rostflecken) und scharfen Werkzeugen, wie einer Gartenschere (für dünne und mitteldicke Stämme und Äste), einer Astschere (für dickere Äste von Sträuchern oder Bäumen), einer (elektrischen) Säge (für dicke Äste) oder einer Heckenschere (für eine große Hecke).  

Nicht nur Werkzeuge, sondern auch schützende Gartenhandschuhe und eine Trittleiter können sich als nützlich erweisen. Tipp: Verwende eine Plane, um Schnittabfälle aufzufangen, damit du sie einfach und schnell entsorgen kannst (in der grünen Tonne).  

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SCHNITTWERKZEUGE REINIGEN: SO GEHT'S 

Gibt es Rostflecken auf deinen Werkzeugen? Dann entferne sie mit einer Drahtbürste. Sind deine Schneidewerkzeuge nicht scharf genug? Dann schärfe sie oder lasse sie schärfen. Um so sauber wie möglich zu arbeiten, reinige deine Werkzeuge nach jeder Pflanzenart mit Desinfektionsalkohol. So verhinderst du die Ausbreitung von Pflanzenkrankheiten.  

RÜCKSCHNITT BELIEBTER GARTENPFLANZEN

So viele Pflanzen, so viele Regeln. Es ist unmöglich, sie hier alle zu erklären. Deshalb beschreiben wir im Folgenden die Schnittmethoden für die am häufigsten verwendeten Pflanzen:  

  • Hortensienschnitt: Beim Rückschnitt von Hortensien ist es wichtig, ob die Hortensie am alten oder am neuen Holz blüht.  In unserem Hortensien-Plantguide findest du Informationen und Tipps zum Schneiden von Hortensien.  
  • Beschneiden von Schmetterlingsflieder: Schmetterlingsflieder wächst schnell und ein Rückschnitt ist unerlässlich. In unserem Pflanzenratgeber für Schmetterlingsflieder findest du alle Informationen zum Beschneiden von Schmetterlingsflieder.  
  • Lavendel beschneiden: Lavendel verholzt, wenn du ihn nicht beschneidest. Im Pflanzenratgeber für Lavendel findest du Tipps und Informationen zum Beschneiden von Lavendel.  
  • Fliederschnitt: Wie du einen Flieder beschneidest, hängt davon ab, wie alt die Pflanze ist und wie groß du sie haben möchtest. Im Flieder-Pflanzenratgeber erfährst du, wie du Flieder beschneiden kannst.  
  • Beschneiden von Blauregen: Der Blauregen ist eine der am schnellsten wachsenden Kletterpflanzen. Ein richtiger Rückschnitt ist daher unerlässlich! Im Blauregen-Pflanzenratgeber findest du Informationen und Tipps.  

mehr inspiration und tipps

Fertig mit dem Schnitt? Dann bist du sicher neugierig auf mehr Inspiration, um deinen Garten zum Strahlen zu bringen. Entdecke diese fertigen Pflanzkonzepte für einen Beet- oder Fassadengarten oder sieh dir andere Möglichkeiten an, deinen Garten zu begrünen. Zeit, wieder ins Haus zu gehen? Mach es dir auf dem Sofa gemütlich und lies alles über die neuesten Trends bei Blumen und Pflanzen.  

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