Clematis: Merkmale und Blütezeit
Die Clematis, auch als Waldrebe bekannt, ist eine immergrüne Kletterpflanze. Der lateinische Name Clematis leitet sich vom griechischen „clématis“ ab, was so viel wie Ranke oder Kletterpflanze bedeutet. Die Clematis ist bekannt für ihre auffälligen Blüten und ihre Vielfalt an Farben und Formen. Je nach Art sind die Blüten sternförmig oder glockenförmig. Oft hat sie vier Blütenblätter um ein gelbes Herz, aber es gibt auch doppelblütige Sorten in verschiedenen Farben mit Fransen in der Mitte. Die Blütenfarbe reicht von weiß bis rosa, lila, tiefrot und blau. Die schönen Blüten können sehr klein sein, aber auch größer als 20 Zentimeter im Durchmesser werden.
Clematis gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae), zu der auch Pflanzen wie Anemone, Hahnenfuß, Akelei und Rittersporn gehören. Die Blütezeit der Clematis variiert von Art zu Art. Einige Arten blühen im Frühling, andere im Sommer oder Herbst. Die Länge Blütezeit schwankt je nach Bedingungen zwischen einigen Wochen und mehreren Monaten.
Die Clematis macht sich gut im Garten oder auf dem Balkon und braucht nicht viel Pflege. Die holzigen Blattranken suchen von selbst nach Halt, wickeln sich leicht um etwas und klettern so problemlos an einem Bogen, einer Pergola oder einer anderen Form hoch oder entlang.
Die Clematis und ihre Arten
Es gibt über 250 verschiedene Arten von Clematis, was bedeutet, dass es eine riesige Vielfalt an Farben und Formen gibt. Bei den Clematis-Arten wird oft nach der Blütezeit unterschieden. Es gibt frühblühende Sorten (Frühjahr), mittelblühende Sorten (Spätfrühling/Spätsommer) und spätblühende Sorten (Spätsommer/Frühherbst). Bei den Clematis-Arten, die nach ihren Eigenschaften und äußeren Merkmalen unterschieden werden, gibt es viele Hauptsorten, von denen die folgenden sehr beliebt sind:
- Clematis armandii (Frühblüher): Diese immergrüne Sorte blüht zwischen Februar und April und hat kleine bis mittelgroße, sternförmige weiße Blüten, die oft leicht duften.
- Clematis alpina (Frühblüher): Diese Sorte blüht normalerweise zwischen April und Juni und ist an ihren kleinen, glockenförmigen Blüten in Blau, Lila oder Weiß zu erkennen.
- Clematis montana (Frühblüher): Diese Sorte blüht normalerweise im Mai und hat große, oft gefüllte Blüten in rosa, weiß oder rot. Die Blüten haben einen starken Duft.
- Clematis viticella (Spätblüher): Diese Sorte blüht zwischen Juli und September. Clematis viticella blüht üppig mit mittelgroßen Blüten in Lila, Rosa, Rot und Weiß.
- Clematis jakcmanii (Spätblüher): Diese Sorte blüht zwischen Juli und September und ist an ihren großen, dunkelvioletten Blüten mit kontrastierenden, gelben Staubgefäßen zu erkennen.
Clematis pflanzen: Standort und Tipps
Du willst Clematis in deinem Garten oder auf deinem Balkon pflanzen? Dann wirf einen Blick auf diese Pflanztipps und Anleitungen, und sieh dir die folgenden Tipps für den besten Standort für Clematis an.
- Clematis gedeiht am besten an einem Platz in der Sonne oder im Halbschatten. Das Grün und die Blüten können in der vollen Sonne stehen, aber die Wurzelzone mag es kühl. Stelle zum Beispiel einen schattenspendenden Strauch vor die Clematis oder bedecke die Basis der Clematis mit Steinen, einer Mulchschicht oder einem niedrig wachsenden Bodendecker.
- Die Clematis ist eine Kletterpflanze. Wähle daher einen Platz, an dem die Clematis in die Höhe reichen kann, mit einer Stütze (Gerüst, Schnur, Eisendraht, Zaun) zum Umwickeln.
- Pflanze die Clematis vorzugsweise an einem windgeschützten Ort und in einen gut durchlässigen (entwässerten), vorzugsweise kalkhaltigen Boden.
- Pflanze die Clematis vorzugsweise im Herbst, wenn der Boden noch warm und ausreichend feucht ist. Eine Frühjahrspflanzung ist auch möglich, aber dann musst du die Pflanze in der ersten Zeit wahrscheinlich öfter gießen.
Pflege der Clematis
Du hast eine Clematis in deinem Garten gepflanzt? Dann willst du deine grüne (und blühende) Kletterpflanze natürlich in vollen Zügen genießen. Schau dir die folgenden Tipps zur Pflege der Clematis an.
- Die Clematis ist ein eifriger Trinker, also lass den Boden während heißer, trockener Perioden nie austrocknen. Achte darauf, dass der Boden feucht, aber nicht zu nass ist, da dies zu Wurzelfäule führen kann.
- Gib der Clematis während der Wachstumsperiode (normalerweise im Frühjahr) zusätzliche Nährstoffe (organischer Dünger). Während der Blütezeit brauchst du die Pflanze nicht zu düngen.
- Die Clematis ist winterhart. Das bedeutet, dass die Pflanze Frost verträgt und nicht abgedeckt werden muss.
- Nicht alle Clematis-Sorten sind immergrün, aber einige früh blühende Sorten, wie Clematis armandii, sind immergrün.
Beschnitt von Clematis: wann und wie?
Der Rückschnitt von Clematis ist wichtig für ein gesundes Wachstum und eine schöne Blüte. Einige Clematisarten blühen nur an den Trieben, die im Vorjahr gebildet wurden (frühblühende Arten). Andere Arten blühen nur an den Trieben desselben Jahres (spätblühende Arten). Wann und wie du Clematis beschneidest, hängt davon ab, zu welcher Gruppe deine Clematis gehört. Die Blütezeit deiner Clematis bestimmt, zu welcher Gruppe sie gehört.
- Gruppe 1 (Blütezeit im April und Mai): Clematis-Sorten, die im Frühjahr blühen (oft kleinblütige Sorten), blühen an den Stämmen, die im Jahr zuvor gebildet wurden. Diese Clematis können unmittelbar nach der Blüte (im Sommer) leicht zurückgeschnitten werden. Entferne alle abgestorbenen und schwachen Triebe und schneide die Zweige bis knapp über einer dicken Knospe zurück. Wenn es notwendig ist, den Strauch zu verjüngen, kannst du die alten Zweige bis kurz über dem Boden zurückschneiden. Schneide diese Gruppe nicht ganz zurück, wie bei Gruppe 3.
- Gruppe 2 (Blütezeit Mai-Juni und September) Clematis-Sorten, die im späten Frühjahr oder Frühsommer blühen und im Spätsommer eine zweite Blüte haben (oft großblumige Sorten), blühen an den Trieben, die im Jahr zuvor und im selben Jahr gebildet wurden (d.h. am alten und neuen Holz). Diese Gruppe kann zweimal leicht zurückgeschnitten werden:
- Entferne verbrauchte Zweige sofort nach der Blüte. Schneide sie bis knapp über eine Knospe (direkt unter der Blüte) zurück.
- Im Frühjahr, vor dem Austrieb, kannst du alle abgestorbenen und schwachen Zweige bis kurz über einer dicken Knospe einkürzen. Schneide diese Gruppe nicht ganz zurück, wie bei Gruppe 3.
- Gruppe 3 (blüht zwischen Juli und September) Clematis-Sorten, die im Spätsommer oder Herbst blühen, blühen an Trieben, die im Frühjahr des jeweiligen Jahres gebildet wurden. Diese Gruppe kann im folgenden Frühjahr (Februar oder März) in einer frostfreien Periode und kurz bevor die Pflanze im Frühjahr zu wachsen beginnt, zurückgeschnitten werden. Schneide alle Triebe auf etwa 40 Zentimeter über dem Boden zurück und schneide sie kurz über einer dicken Knospe ab.
Clematis-Stecklinge: So geht's
Willst du deine Clematis durch Stecklinge vermehren? Das ist möglich und gar nicht so schwierig, wie es vielleicht scheint. Willst du mehr über die Stecklingsvermehrung wissen? In diesem Artikel erfährst du alles über die 6 Arten der Stecklingsvermehrung, einschließlich des Zubehörs für die Stecklingsvermehrung.
- Der späte Frühling oder Frühsommer (Ende Mai/Juni) ist die beste Zeit für Clematis-Stecklinge. Die Stämme sind dann schon etwas gewachsen und die Pflanze befindet sich in der Wachstumsphase, so dass sich die Wurzeln schneller entwickeln.
- Egal, welche Art von Clematis du hast: Das Schneiden von Clematis durch Abschneiden der Blattknospen ist eine gute Methode, um Clematis durch Stammstecklinge zu schneiden. Das geht folgendermaßen:
- Wähle einen gesunden, kräftigen Stamm, an dem mehrere Blattknospen sitzen. Die größte Chance auf Erfolg hast du, wenn du Stecklinge von Trieben nimmst, die sich in der Nähe der Basis der Pflanze befinden.
- Achte darauf, dass der Trieb mindestens 15 Zentimeter lang ist.
- Entferne alle unteren Blätter vom Steckling.
- Mache einen kleinen Schnitt am unteren Ende des Stiels des Stecklings und tauche die Unterseite in Stecklingspulver, um die Wurzelbildung zu fördern.
- Setze den Steckling in einen Topf mit feuchter Blumenerde und stelle den Steckling an einen warmen und hellen Ort (nicht in die direkte Sonne).
- Halte die Blumenerde feucht, bis der Steckling Wurzeln bildet.
- Wenn die Pflanze gut wächst und Wurzeln gebildet hat, kannst du den Steckling in einen größeren Topf oder in die Erde verpflanzen. Du kannst fühlen, ob der Steckling gut verwurzelt ist, indem du leicht an ihm ziehst. Spürst du Widerstand? Dann hat der Steckling Wurzeln gebildet.
Pflege der Clematis als Schnittblume in einer Vase
Die Clematis ist nicht nur eine beliebte Kletterpflanze, sondern auch als Schnittblume in der Vase beliebt. Selbst in der Vase reckt sich die Blume anmutig in die Höhe, als ob sie dir entgegenkommen möchte. Willst du dich so lange wie möglich an ihrer Schönheit erfreuen? Dann finde heraus, wie du die Blumen in deiner Vase so lange wie möglich schön hältst, und lies die folgenden Pflegetipps für Clematis:
- Schneide die Stiele der Clematis mit einem sauberen und scharfen Messer diagonal an.
- Entferne die unteren Blätter vom Stiel, damit keine Blätter in das Vasenwasser hängen.
- Stelle die Clematis in eine saubere Vase mit Wasser bei Zimmertemperatur.
- Gib Schnittblumennahrung hinzu, um die Lebensdauer der Blumen zu verlängern.
- Wird die Clematis schlaff? Dann schneide ein weiteres Stück des Stiels mit einem scharfen, sauberen Messer schräg ab.
- Stelle die Vase nicht in einen Luftzug, in direktes Sonnenlicht, neben die Heizung oder in eine Obstschale.
Herkunft der Clematis
Die Clematis wächst sowohl auf der Nord- als auch auf der Südhalbkugel in gemäßigten Regionen. Vermutlich wuchsen die ersten wilden Clematis-Arten in China. Von dort gelangten sie im 17. Jahrhundert nach Japan, um ein Jahrhundert später den Westen zu erobern. Es gibt Hunderte von Arten, von denen die blaue Clematis jackmanii seit 1862 ein fester Bestandteil der europäischen Gärten ist. Sie ist eine der Urpflanzen, aus der viele neue Sorten gezüchtet wurden. Die Clematis gedeiht in verschiedenen Klimazonen, bei unterschiedlichen Temperaturen und auf verschiedenen Böden. In Wäldern, entlang von Flüssen, auf Bergen, an felsigen Hängen.... Die Pflanze breitet sich fast überall aus! Das trägt zur schnellen Verbreitung der Clematis auf der ganzen Welt bei.
Clematis-Symbolik
Die Clematis symbolisiert innere Schönheit, Ehrgeiz und Intelligenz, das Streben nach dem Höchsten und das Überwinden von Hindernissen. Es überrascht nicht, dass diese Symbolik mit ihren Klettereigenschaften und anmutigen Blüten durchaus erklärbar ist.
Ist die Clematis giftig?
Ja, die Clematis ist für Menschen und Tiere leicht giftig. Obwohl die Pflanze nicht extrem giftig ist, kann das Verschlucken oder der intensive Hautkontakt von Blüten und Blättern Symptome wie Hautreizungen, Erbrechen, Magenverstimmung und Durchfall hervorrufen. Bei Verschlucken solltest du einen Tierarzt oder Allgemeinmediziner aufsuchen.