Evakuation zum richtigen Zeitpunkt
Damit Blumenzwiebeln und Knollen im Winter unter dem eisigen und schneebedeckten Boden nicht erfrieren, müssen sie an einem warmen Ort eingelagert werden. So lassen sie sich durch erneutes Einpflanzen recyceln und schmücken ein weiteres Jahr den Garten. Der ideale Zeitpunkt für die Rettung der Pflanzenknollen aus dem Beet ist zwischen Ende Oktober und Mitte November, bevor sich der erste Frost über den Gartenboden legt.
Im Gartenbeet ausgepflanzte Zwiebeln und Knollen sollten vorsichtig ausgegraben werden. Hierfür eignet sich eine Grabegabel besser als eine Schaufel, mit der die zarten Knollen leicht verletzt werden können. Sind sie aus dem Boden befreit, wird die Erde sanft abgeklopft. Im Anschluss werden faule, weiche oder beschädigte Zwieblen aussortiert und Tochterzwiebeln vorsichtig abgetrennt.
Achtung: Die Wurzeln sind empfindlich und dürfen nicht verletzt werden, da sonst Bakterien und Fäulniserreger eindringen können. Nach circa drei Wochen sollte den Bewohnern des Winterlagers ein Kontrollbesuch abgestattet werden, bei dem alle Knollen und Zwiebeln, die sich äußerlich verändert haben, vorsichtshalber aussortiert werden.
Checklist für das passende Winterlager
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Dunkle, kühle aber frostfreie Räume wie Abstellkammern oder trockene Keller mit Fenster eignen sich perfekt als Winterlager.
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Temperaturen zwischen fünf und 10 Grad Celcius, sind ideal für die Winterruhe. Die Temperaturen sollten jedoch nicht höher steigen, damit sich keine Austriebe bilden – das hat Zeit bis zum nächsten Frühling.
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Blumenknollen zum Schutz vor zu starken Temperaturschwankungen in Zeitungspapier oder Baumwolltücher eingewickeln
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Für eine gute Luftzirkulation und Luftfeuchtigkeit im Winterlager sollte regelmäßig gelüftet und den ruhenden Knollen so genügend Sauerstoff gegeben werden.
Unterschiedliche Bedürfnisse der Knollen
Nicht alle Knollen und Zwiebeln müssen zur Überwinterung in ein warmes Lager umziehen. Ausgenommen sind zum Beispiel winterharte Krokusse, Narzissen, Schneeglöckchen und Tulpen, die ganz ohne Winterlager im kommenden Frühling wieder aus dem Boden sprießen. Auch Anemonen und Ranunkeln können geschützt von einer Laubschicht im Garten überwintern.
Für alle anderen, empfindlicheren Knollen wie Dahlien und Gladiolen, geht es nun auf die Reise in das Winterquartier. Knollenbegonien beispielweise werden vor dem ersten Frost aus dem Boden geholt und bei circa zehn Grad Celcius dicht nebeneinander gestellt, um die Wurzeln vor dem Austrocknen zu schützen. Nach circa vier Wochen können vertrocknete Stängel, Wurzeln und Blätter entfernt und die Knollen in eine Kiste mit Torf und Sand gelagert werden.
Bei Lilien ist darauf zu achten, dass sie nicht feucht liegen, da diese Zwiebelpflanzen besonders empfindlich auf Nässe reagieren. Gladiolen und Freesien werden ausgegraben, bevor der Boden friert und danach bei acht bis 12 Grad Celcius, eingewickelt in eine gelochte Plastik- oder Baumwolltüte, auf Zeitungspapier gelegt.
Mit diesen Tipps und Tricks für die Überwinterung schmücken sicher viele der zarten Knollen und Zwiebeln das Gartenbeet im nächsten Jahr erneut und blühen in voller Pracht.