Farben und Wuchs
Ein fröhliches Durcheinander aus schmalem, spitzen Blattgrün, aus dem sich ein ungewöhnliches Gebilde erhebt. Formen, die an eine seltsame Fackel oder Flammen erinnern, dazu spektakuläre Farben: Magenta mit Indigo, Hellorange, Rot, Violett mit Rosa. Auch bei der Tillandsia sind die kräftig gefärbten Pflanzenteile keine Blüten sondern Hochblätter. Die Blüten selbst sind eher unscheinbar und klein. Auch wenn Tillandsien wie empfindliche Exoten wirken, handelt es sich um relativ robuste Zimmerpflanzen, die bei geringem Aufwand bis zu sechs Monate Freude bereiten können. Die meisten Tillandsien haben nur wenige oder gar keine Wurzeln, denn sie nehmen Wasser und Nährstoffe über ihre Blätter auf. Dies bietet ungeahnte Möglichkeiten, denn ohne den Zwang, die Pflanze einzutopfen, macht sie auch hängend oder auf einem Regal eine gute Figur.
Herkunft
Tillandsien zählen zur Familie der Bromeliengewächse und stammen ursprünglich aus Wäldern, Wüsten und Gebirgsregionen in Mittel- und Südamerika, Mexiko und dem Süden der Vereinigten Staaten. Die Pflanze entwickelte sich vermutlich bereits in der Kreidezeit vor etwa 65 Millionen Jahren. Versteinerte Exemplare ließen sich auf ein Alter von bis zu 30 Millionen Jahren datieren, weswegen man die Pflanze zu Recht als Urzeitpflanze bezeichnen kann. Auch bei den Inkas, Azteken und Mayas erfreuten sich Tillandsien großer Beliebtheit, sei es als Nahrungsmittel, wegen ihrer Pflanzenfasern oder als rituelle Pflanze bei Zeremonien. Weil die Pflanze auch ohne Wasser in großer Höhe überleben kann, entschied sich Carl von Linné sie nach dem schwedischen Botaniker Elias Tillands zu benennen, der Wasser hasste – sagen Sie nicht, Wissenschaftler hätten keinen Sinn für Humor.
Symbolik
Weil sie keinen Boden brauchen und einen gewissen überirdischen Touch verbreiten, werden Tillandsien oft mit Science-Fiction, Aliens und anderen intergalaktischen Erscheinungen in Verbindung gebracht. Eine perfekte Pflanze für Nerds, Gothic-Fans, Träumer und Sonderlinge.