Rosmarin

Blüte, Schnitt und Vermehrung: Erfahre alles über diese vielseitige Pflanze

Rosmarin, offiziell Rosmarinus officinalis oder Salvia rosmarinus, kennst du wahrscheinlich als Küchenkraut. Aber Rosmarin ist viel mehr als das! Dieser vielseitige Strauch kommt auch in Beeten und Kübeln toll zur Geltung. Wie genau sieht Rosmarin aus? Sollte man Rosmarin beschneiden? Welche Sorten gibt es? Und was ist die Symbolik des Rosmarins? Lies weiter und erfahre alles über diese Pflanze.

WIE SIEHT ROSMARIN AUS?

Rosmarin ist ein Zwergstrauch mit holzigen, aufrechten Stämmen. Rosmarin hat meist grüne Blätter, die ein bisschen wie Nadeln aussehen. Getrocknet sind sie als Kraut essbar, aber auch die Blüten können verspeist werden. Sie wachsen vom Frühjahr bis zum Sommer an der Pflanze (oft zwischen März und Juni, je nach Standort). Die Blüten können hellblau, weiß, lila oder rosa gefärbt sein. Außerdem enthalten die Blüten des Rosmarins viel Nektar, so dass die Pflanze Schmetterlinge, Bienen und andere Bestäuber anlockt.

rosmarin: sorten und eigenschaften

Rosmarin gehört zur Familie der Lippenblütengewächse, auch Lamiaceae genannt. Zu dieser Familie gehören auch andere aromatische Pflanzen wie Thymian, Lavendel, Salbei und Minze. Rosmarin ist immergrün, ziemlich winterhart und wird vor allem wegen seines aromatischen Duftes und seiner kulinarischen Verwendung geschätzt. 

Der am weitesten verbreitete Rosmarin, Rosmarin officinalis, wird etwa 80 Zentimeter hoch und kann eine maximale Höhe von 1,5 Metern erreichen. Es gibt auch eine kriechende Art, den kriechenden Rosmarin, der etwa 30 Zentimeter hoch wird und sich ideal für Beete, Blumenampeln und Mauern eignet. Rosmarinus officinalis 'Blue Winter' hat blau-graue Blätter und einen etwas weniger ausgeprägten Geschmack. Diese Art wird etwa 75 bis 100 Zentimeter hoch.

WANN SOLLTE MAN ROSMARIN PFLANZEN?

Rosmarin wird am besten im Frühjahr gepflanzt, wenn die Frostperiode vorbei ist und der Boden bereits wärmer wird (April bis Ende Juni). Wenn du Rosmarin im Frühjahr pflanzt, hat die Pflanze Zeit, Wurzeln zu schlagen, bevor der Sommer kommt. Rosmarin mag karge, kalkhaltige Böden.

TIPPS ZUM PFLANZEN UND PFLEGEN VON ROSMARIN

  • Rosmarin gedeiht am besten an einem einigermaßen geschützten Platz in voller Sonne. Halbschatten ist auch möglich, aber je mehr Sonne er bekommt, desto besser wird der Rosmarin gedeihen. 
  • Sorge für einen gut durchlässigen Boden. Rosmarin braucht eine angemessene Luftzirkulation.
  • Rosmarin ist winterhart, aber empfindlich gegen Frost. Wenn du Rosmarin vor Frost schützen willst, lege trockene Blätter um den Fuß der Pflanze und decke sie gegebenenfalls mit einem Vlies ab. Wenn dein Rosmarin im Topf wächst, kannst du ihn unter ein Dach oder in ein Gewächshaus stellen, um ihn zu überwintern.  
  • Im Garten gepflanzter Rosmarin braucht wenig Wasser. Gieße ihn nur bei extremer Trockenheit und direkt nach der Pflanzung.
  • Du möchtest Rosmarin in einen Topf pflanzen? Dann wähle einen Topf mit guter Drainage. Du kannst entweder Löcher in den Topf bohren, Steine in den Topf unter die Erde legen oder Einsätze wie z.B. Drain verwenden. Lass getopften Rosmarin nicht länger als eine Woche trocken stehen und gieße ihn, wenn nötig.
  • Bei Bedarf kannst du den Rosmarin im Frühjahr mit organischem Dünger (Kalk) düngen, um das Wachstum zu fördern.

rosmarin schneiden

Um deinen Rosmarin so gesund und schön wie möglich zu halten, ist es ratsam, die Pflanze regelmäßig zu beschneiden. Am besten machst du das im Sommer (nach der Blüte) und im zeitigen Frühjahr, bevor das neue Wachstum beginnt (etwa im März). Das Beschneiden von Rosmarin regt das Wachstum an und verhindert, dass die Pflanze verholzt. Hinweis: Wenn du regelmäßig (das ganze Jahr über) Rosmarinzweige zum Kochen abschneidest, ist das im Prinzip bereits ein Rückschnitt und ein weiteres Beschneiden nicht unbedingt notwendig. Das Beschneiden von Rosmarin ist einfach:

  • Entferne alle toten und beschädigten Zweige mit einer scharfen Gartenschere.
  • Schneide alle Rosmarinzweige ein wenig zurück (etwa ein Drittel). Hinweis: Schneide nie bis zum kahlen Holz zurück und achte darauf, dass etwas Grün übrig bleibt. 
  • Schneide alle Seitentriebe zurück, damit der Rosmarin kompakt und in guter Form bleibt.

ROSMARIN-STECKLINGE: WANN UND WIE?

Willst du Rosmarin vermehren? Das ist ganz einfach! Schau dir unten die Anleitung für die Vermehrung von Rosmarin-Stecklingen an. Das machst du am besten im Frühjahr, wenn die Pflanze voller Kraft ist, viele Triebe hat und am leichtesten wurzelt.

  1. Wähle die Pflanze aus, von der du einen Steckling entnehmen willst. Wähle einen gesunden, nicht blühenden Trieb (ohne Blüten) von der Mutterpflanze.
  2. Entferne die Seitenzweige des Rosmarins so von der Pflanze, dass noch ein Stück des Hauptzweigs übrig bleibt. Das klappt nicht? Dann schneide den Steckling mit einem Messer ab, direkt unter einem Blattknoten. Das ist der Punkt, aus dem die Blätter wachsen.
  3. Entferne die meisten Blätter am unteren Ende des Stängels. Wenn du magst, tauche den Steckling in Stecklingsmehl (dies fördert die Wurzelbildung).
  4. Fülle Töpfe (oder Saatschalen/Anzuchtkästen) mit Stecklingserde (Mischung aus Perlit und Blumenerde). Stecke die Stecklinge entlang der Ränder der Töpfe in die Erde (z.B. 4 Stecklinge pro Topf).
  5. Bedecke die Stecklinge mit einer Plastiktüte (oder dem Deckel), damit die Stecklinge mehr Feuchtigkeit speichern können. 
  6. Gieße die Stecklinge und stelle die Töpfe an einen geschützten, warmen und schattigen Ort (vermeide direkte Sonneneinstrahlung). 
  7. Gieße die Stecklinge regelmäßig. Halte die Erde feucht, aber nicht zu nass (um Wurzelfäule zu vermeiden).
  8. Überprüfe nach ein paar Wochen (etwa sechs Wochen) den Boden der Töpfe/Behälter. Sieh nach, ob sich bereits Wurzeln gebildet haben. Sobald deine Stecklinge bewurzelt sind, gib jeder Pflanze einen eigenen Topf mit torffreier Blumenerde. 
  9. Gieße die Pflanzen während des Wachstums und topfe sie um.
  10. Im Frühjahr (nach der Frostperiode) kannst du sie in deinen Garten oder auf deinen Balkon verpflanzen.

die herkunft von rosmarin

Der lateinische Name von Rosmarin ist Rosmarinus, was wörtlich übersetzt "Tau des Meeres" bedeutet. Rosmarin hat diesen Namen bekommen, weil die Pflanze in der Natur vor allem an der Küste wächst. Ursprünglich stammt der Rosmarin aus den Küstenregionen des Mittelmeers, wahrscheinlich aus Griechenland und den angrenzenden Ländern. Die Pflanze wurde schon von den Ägyptern, Griechen und Römern genutzt. Man fand sogar Reste von Rosmarin in Pyramiden der Ägypter! Die alten Griechen assoziierten den starken Geruch von Rosmarin mit Liebe und verwendeten Rosmarin unter anderem bei Hochzeiten.

Auch in der Antike galt Rosmarin als Symbol der Liebe. Die Pflanze wurde auch wegen ihrer angeblichen Heilkraft geschätzt. Während des Mittelalters verbreitete sich der Rosmarin in Europa. Er wurde eine beliebte Pflanze in Klostergärten und Apotheken. Die Pflanze wurde auf der ganzen Welt immer beliebter, sowohl für kulinarische als auch für medizinische Zwecke. Auch heute noch hat Rosmarin viele Verwendungsmöglichkeiten. Von dekorativen Zwecken bis zur Aromatherapie und von der medizinischen bis zur kulinarischen Verwendung.

wofür wird rosmarin verwendet?

Rosmarin ist eine vielseitige Pflanze, die für ihre zahlreichen Verwendungsmöglichkeiten bekannt ist. Wir haben die bekanntesten Verwendungsbereiche von Rosmarin hier zusammengestellt:

  • Kulinarisch: Als Kraut wird Rosmarin oft zum Würzen von Gerichten und als Tee verwendet. Sowohl frische als auch getrocknete Rosmarinblätter sind dafür geeignet. Am häufigsten wird das Kraut in Fleischgerichten (wie Huhn, Rind, Lamm und Schwein), zu Fisch, Kartoffeln, Brot und Soßen verwendet. Rosmarin in Gerichten gibt einen aromatischen, würzigen Geschmack, der sich gut mit anderen Gewürzen und Kräutern kombinieren lässt.
  • Medizinisch: Rosmarin hat aufgrund seiner angeblichen medizinischen Eigenschaften eine lange Geschichte in der traditionellen Medizin. Er wird unter anderem bei Verdauungsproblemen, Kopfschmerzen, Müdigkeit und für eine bessere Durchblutung eingesetzt.
  • Aromatherapie: Das duftende, ätherische Öl aus den Zweigen und blühenden Spitzen wird in der Aromatherapie verwendet. Das Öl wird zum Beispiel Bädern, Ölen und Lufterfrischern zugesetzt, da es eine belebende Wirkung hat. 
  • Kosmetisch: Rosmarinöl wird wegen seiner pflegenden und antimikrobiellen Eigenschaften auch Cremes, Shampoos, Spülungen und Seifen zugesetzt. Rosmarinöl wird außerdem verwendet, um die Gesundheit von Haar und Kopfhaut zu fördern. 
  • Dekorativ: Wegen seines Duftes und seiner attraktiven immergrünen Blätter wird Rosmarin auch zur Verschönerung von Gärten, Balkonen und Blumenarrangements verwendet.  
  • Anti-Mücken: Rosmarin wird manchmal als natürliches Mittel zur Abwehr von Mücken eingesetzt. Wenn du Rosmarinöl z. B. mit Kokosnussöl mischst und auf die Haut schmierst, verhinderst du, dass dich Mücken stechen. Rosmarinpflanzen in deinem Garten und Kerzen mit Rosmarin oder Weihrauch mit Rosmarin können ebenfalls helfen, Mücken fernzuhalten.

die symbolische bedeutung von rosmarin

Rosmarin wird vor allem wegen seiner nützlichen Eigenschaften und seines Duftes geschätzt. Die Pflanze hat eine reiche Symbolik, die von Kultur zu Kultur variiert und vom Kontext abhängt. Dies sind die bekanntesten symbolischen Bedeutungen von Rosmarin:

  • Treue und Unvergessenheit: Seit Jahrhunderten wird Rosmarin oft in Zeremonien und Ritualen als Symbol der Treue verwendet. Früher wurde die Pflanze in Brautsträußen und Kränzen verwendet. Die Pflanze wurde auch Liebenden mit auf den Weg gegeben.
  • Heilung und Reinigung: Rosmarin ist für seine medizinischen Eigenschaften bekannt und wird in der traditionellen Medizin wegen seiner angeblichen heilenden und reinigenden Wirkung verwendet. Die Pflanze wird daher mit Heilung und Gesundheit in Verbindung gebracht.
  • Liebe und Freundschaft: Rosmarin wird mit Liebe und Freundschaft in Verbindung gebracht. Er wird traditionell als Geschenk für geliebte Menschen verwendet, als Zeichen der Wertschätzung und Zuneigung.
  • Seelenbegleitung: Bei den Ägyptern bekamen die Toten Rosmarin-Zweige in die Hände gedrückt, um ihnen die Reise ins Land der unsterblichen Seelen mit dem intensiven Duft zu versüßen. In Griechenland band man Rosmarin-Kränze für die Verstorbenen. Bei Beerdigungen trug man Rosmarin-Sträußchen – wohl aus mehreren Gründen. Zum einem sollte der Duft von Rosmarin (und Thymian) wohl den Totengeruch vertreiben, man hoffte auch (von der antiseptischen Wirkung her tatsächlich nicht ganz unbegründet) ansteckende Krankheiten von sich fernzuhalten. Schließlich wurden Rosmarin-Sträußchen den Toten als Erinnerung mit ins Grab gegeben.