Orchidee

Arten, Stecklinge und Pflege: Erfahre alles über Orchideen!

Oh du schöne Orchidee! Diese blühende Pflanze ist so vielfältig, dass du dich nie an ihr satt sehen kannst. Unter den mehr als 25.000 Orchideenarten, die du in der freien Natur finden kannst, gibt es ein paar besonders elegante Exemplare, die deinem Interieur eine wunderbare Atmosphäre verleihen. Lies weiter und entdecke alles über die Orchidee in diesem umfassenden Leitfaden!

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Orchidee: Merkmale und Blütezeit

Die Orchidee gehört zu den Orchideengewächsen (Orchidaceae). Mit rund 25.000 verschiedenen Orchideenarten ist die Orchideenfamilie eine der größten Pflanzenfamilien. Die Blätter der Pflanze sind bei den meisten Arten nicht sehr auffällig, aber die Blüten der Orchidee sind echte Hingucker. Diese symmetrischen Blüten haben oft leuchtende Farben und/oder Muster wie Flecken und Streifen.

Egal, ob die Pflanze ein paar große Blüten hat, wie die klassische Schmetterlingsorchidee, oder viele kleine, wie das Oncidium: Sie alle sind Kunstwerke, an denen du dich sehr lange erfreuen kannst. Die meisten Arten blühen einmal im Jahr, aber einige Arten blühen auch mehrmals im Jahr.

Orchideen: Welche Arten gibt es?

Mittlerweile gibt es etwa 25.000 bekannte Orchideenarten - und es werden immer mehr. Jede Art hat ihre eigenen visuellen Merkmale. Hier sind die bekanntesten und beliebtesten Orchideensorten, die als Zimmerpflanzen beliebt sind:

  • Schmetterlingsorchidee (Phalaenopsis): Dies ist die klassische Orchidee, wie sie die meisten Menschen kennen und die am häufigsten in Wohnzimmern zu finden ist. Die Phalaenopsis blüht 2-6 Monate lang, kann mehrmals im Jahr blühen und ist an ihren großen, flachen Blüten zu erkennen, die einen Durchmesser von bis zu 10 Zentimetern haben können. Die Blüten dieser beliebten Zimmerpflanze sind weiß, gelb, rosa oder lila gefärbt.
  • Cymbidium: Diese beeindruckende Orchidee hat relativ lange Zweige mit großen Blüten. Die Blüten sind weiß, gelb, grün, rosa, rot oder braun gefärbt und blühen mindestens 8 Wochen lang. Die Blüten von Cymbidium haben eine feste Struktur und können sogar duften. Diese Orchidee gedeiht in kühleren Umgebungen als viele andere Arten. Daher eignet sie sich als Zimmerpflanze in einem kühleren Raum.
  • Dendrobium: Diese vielseitige Orchidee hat viele Formen. Von Miniatursorten bis hin zu größeren, verzweigten Exemplaren. Die Blüten der Dendrobium sind kleiner als die der Schmetterlingsorchidee und der Cymbidium und wachsen in Büscheln an ihren Stängeln. Die Blüten sind meist weiß, gelb, lila, grün oder rosa und blühen mehrere Wochen lang. Dendrobium blüht wunderschön, braucht aber etwas mehr Pflege als die anderen Arten, wie zum Beispiel eine längere Ruhezeit nach der Blüte.
  • Cattleya: Diese große Orchidee hat überschwängliche Blüten, die für ihren Duft und ihre beeindruckende Größe bekannt sind. Die Blüten sind robust und werden wegen ihrer Größe, ihres Aussehens und ihres Dufts oft für Ansteckblumen verwendet. Die Blüten der Cattleya sind weiß, violett, gelb, rosa oder orange gefärbt. Außerdem haben die Blüten eine tiefer gefärbte „Lippe“, die einen Kontrast zu den anderen Blütenblättern bildet. Diese Art blüht etwa 4-6 Wochen lang und braucht Wärme und ausreichend Licht, um schön zu blühen.
  • Oncidium: Diese Orchidee wird auch Dancing Lady genannt, weil die Form der Blüten an eine Tänzerin erinnert. Du erkennst Oncidium an den vielen kleinen Blüten, die in einer großen Traube wachsen und weiß, gelb, braun oder lila gefärbt sind. Oft haben die Blütenblätter ein gesprenkeltes oder geflecktes Muster, was ihnen ein besonderes Aussehen verleiht. Die Blütezeit von Oncidium dauert etwa 4-6 Wochen.
  • Vanda: Diese Orchideenart umfasst sowohl klein- als auch großblütige Sorten und ist für ihre besonders leuchtende Farbpalette bekannt. Die Blüten haben leuchtende Farben wie Orange, Rosa und Blau, die unter den richtigen Bedingungen (viel Wärme und eine feuchte Umgebung) mehrmals im Jahr erblühen können. Vanda-Orchideen sind weiß, gelb, rosa, orange, rot, lila oder sogar leuchtend blau gefärbt. Die Blüten sind oft gesprenkelt oder gefleckt und duften stark. Die Blütezeit dieser Art dauert mehrere Wochen.
  • Pantoffelorchidee (Paphiopedilum): Diese Orchidee, die auch Venusschuh genannt wird, ist für ihre ausgefransten oder gewellten Blütenblätter bekannt. Die Blüten sind klein bis mittelgroß und haben eine charakteristische Form mit einer „Lippe“, die an einen Pantoffel erinnert. Die Blüten sind oft grün, gelb, weiß, lila oder eine Kombination aus verschiedenen Farben. Die Pantoffelorchidee bevorzugt wie Cymbidium etwas kühlere Temperaturen und blüht durchschnittlich 6-10 Wochen lang.
  • Stiefmütterchen-Orchidee (Miltonia): Diese Art wird wegen der Farben und Formen der Blüten oft mit Stiefmütterchen verglichen. Es gibt klein- und großblütige Sorten von Miltonia, aber die großblütigen Sorten sind am bekanntesten. Die duftenden Blüten können weiß, gelb, rosa oder violett sein oder eine Kombination aus diesen Farben haben. Das auffälligste Merkmal dieser Art sind die kontrastreichen farbigen Flecken oder Streifen auf den Blütenblättern.
  • Cambria: Dies ist eigentlich keine eigene Art, sondern ein Sammelname für eine Gruppe von gekreuzten Orchideen. Wegen ihrer verspielten, farbenfrohen Blüten und dem oft gepunkteten Muster ist Cambria sehr beliebt, weshalb wir diese Art auch so nennen. Die Blüten von Cambria können klein (1,5 cm) bis sehr groß (20 cm), sternförmig oder fast rund sein. Auch die Farbe variiert stark, aber braun, rot und lila sind am häufigsten. Die Blütezeit dieser Art beträgt etwa 6 Wochen.
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Orchidee: Pflege und Standort

Du hast eine Orchidee in deinem Haus? Dann möchtest du dich natürlich so lange wie möglich an ihren schönen Blüten erfreuen. Die Orchidee braucht eine ganz besondere Pflege. Schau dir also die folgenden Tipps für die Pflege der Orchidee an:

  • Stelle die Orchidee an einen hellen Platz, aber nicht in die direkte Sonne.
  • Gib einer Orchidee vorzugsweise Orchideenerde (Rinde mit Torf) anstelle von normaler Blumenerde für Zimmerpflanzen.
  • Die beste Temperatur für die meisten Orchideen liegt zwischen 18 und 25°C.
    • Einige Arten, wie z.B. Vandas, gedeihen am besten bei einer höheren Temperatur (zwischen 20 und 30°C).
    • Einige Arten, wie Cymbidium und Pantoffelorchidee, gedeihen dagegen bei kühleren Temperaturen (zwischen 15 und 20°C).
  • Halte die Orchidee von Wärmequellen wie der Heizung fern.
  • Achte darauf, dass deine Orchidee nicht im Luftzug steht.
  • Stelle eine Orchidee nicht in die Nähe einer Obstschale. Reifendes Obst sondert Ethylengas ab, das die Blüten schneller welken lässt.
  • Eine Orchidee bevorzugt Regenwasser anstelle von Leitungswasser (weil Regenwasser kalkfrei ist). Im Sommer braucht eine Orchidee etwa einmal pro Woche lauwarmes Wasser. Im Winter braucht eine Orchidee etwa alle 10 Tage lauwarmes Wasser.
  • Gib einer Orchidee lauwarmes Wasser, sobald die obere Blumenerde leicht angetrocknet ist. Das kannst du auf drei verschiedene Arten tun: mit einer Gießkanne, durch Besprühen mit einem Pflanzensprüher oder noch besser: gib der Orchidee ein Tauchbad. 
    • Tauche den Wurzelballen einmal pro Woche für 5-10 Minuten in lauwarmes Wasser. Lass den Wurzelballen gut abtropfen und setze deine Orchidee dann wieder in ihren Ziertopf. Vergewissere dich, dass der Wurzelballen gründlich getrocknet ist, bevor du die Orchidee erneut ins Wasser tauchst.
  • Gib den Orchideen während der Wachstumsperiode (Frühling und Sommer) speziellen Orchideendünger, um eine gesunde und schöne Blüte und ein schönes Wachstum zu fördern.
  • Topfe die Orchidee regelmäßig (alle 3 Jahre) und am besten nach der Blüte um, damit die Pflanze ihre Energie in die Wurzeln und nicht in die Blüten steckt.
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Orchideen wieder zum Blühen bringen? So geht's!

Hat deine Orchidee ihre Blütezeit beendet? Dann wirf sie nicht weg! Mit der richtigen Pflege kannst du dafür sorgen, dass sie wieder blüht und du dich immer wieder an ihrer Schönheit erfreuen kannst. Im Folgenden erklären wir Schritt für Schritt, wie du deine Orchidee wieder zum Leben erweckst. Wichtig dabei ist, dass du die Phalaenopsis (Schmetterlingsorchidee) auf eine andere Weise wieder zum Blühen bringst als andere Orchideenarten. Prüfe also immer genau, mit welcher Orchideenart du es zu tun hast.

Eine Schmetterlingsorchidee (Phalaenopsis) wieder zum Blühen bringen

Eine Schmetterlingsorchidee (Phalaenopsis) entwickelt eine neue Blüte aus einem bestehenden Blütenstiel. Das liegt daran, dass der Stängel dieser Art nach der Blüte weiterwächst und neue Blüten entwickeln kann. Das ist anders als bei anderen Orchideen, die neue Blüten aus einem neuen Blütenstiel entwickeln. Um eine Schmetterlingsorchidee wieder zum Blühen zu bringen, befolge den folgenden Schritt-für-Schritt-Plan:

  1. Sind die Blüten deiner Schmetterlingsorchidee verblüht? Schneide die Blütenstiele mit einer scharfen und sauberen Gartenschere etwas zurück: Schneide die Stiele oberhalb des zweiten oder dritten Auges (Verdickung am Stiel) ab. Schneide den Stängel der Schmetterlingsorchidee also nicht komplett ab, es sei denn, der Stängel ist braun oder verwelkt. Dann kannst du den gesamten Stängel bis zur Basis der Pflanze zurückschneiden.
  2. Entferne alle abgestorbenen Blätter, indem du sie vorsichtig abziehst oder vom Stiel abschneidest.
  3. Wenn nötig, stelle die Orchidee für ein paar Wochen an einen etwas kühleren Ort im Haus.
  4. Gib regelmäßig lauwarmes (Regen-)Wasser und Orchideendünger, aber achte darauf, dass die Orchidee nicht zu nass steht.

Andere Orchideen wieder zum Blühen bringen

Du hast keine Schmetterlingsorchidee (Phaleanopsis) im Haus, sondern eine andere Art, wie z.B. Cattleya, Dendrobium oder Oncidium? Dann bringe die Orchidee auf folgende Art und Weise wieder zum Blühen. Wirf einen Blick auf unsere Anleitung:

  1. Haben die Blüten deiner Orchidee ihre Blütezeit beendet? Dann schneide die Blütenstängel der Orchidee am unteren Ende ab, direkt über dem untersten Knoten. So weiß die Orchidee, dass es Zeit ist, neue Energie in Blätter und Wurzeln zu stecken. Ist dein Stängel schon ganz braun? Dann kannst du ihn an der Basis der Pflanze abschneiden. Hinweis: Manchmal ist es ratsam, ihn direkt über dem dritten Auge abzuschneiden, aber dann hat die Orchidee weniger Energie für die Bildung von Blättern und Wurzeln übrig. Tipp: Willst du die Orchidee in einen anderen oder größeren Topf umtopfen? Dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt.
  2. Stelle deine Orchidee an einen kühleren Ort (nicht unter 15°C) mit ausreichend indirektem Sonnenlicht, zum Beispiel an einen Ort mit Morgen- oder Nachmittagssonne.
  3. Lass deine Orchidee ruhen, indem du die Bewässerung für ein paar Wochen reduzierst. Dadurch erhält die Orchidee einen Blühimpuls. Gieße die Pflanze, wenn der Boden trocken ist, und gib ihr in der Wachstumsperiode (Frühling/Sommer) alle 2 Wochen Orchideennahrung.
  4. Setze deine Orchidee wieder an ihren normalen Platz, sobald neue Blütenstängel zu sehen sind. Gib der Pflanze dann auch wieder die übliche Menge an Wasser. Mit der Zeit wird die Orchidee neue Blüten hervorbringen. Gut zu wissen: Es kann bis zu drei Monate dauern, bis ein neuer Blütenstängel erscheint und die Blüten herauskommen! Sei also geduldig und gib deiner Orchidee genügend Zeit.
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Sind Orchideen giftig?

Nein, Orchideen sind für Menschen und Haustiere wie Hunde und Katzen ungiftig. Das macht sie zu einer sicheren Wahl für dein Zuhause. Auch wenn eine Orchidee ungiftig ist, bedeutet das nicht, dass die Pflanze völlig risikofrei ist. Zum Beispiel kann das Kauen oder Essen von Blättern und/oder Blüten zu Magenverstimmungen oder Reizungen im Mundbereich führen. Sei deshalb immer vorsichtig!

Orchideen-Stecklinge: wann und wie?

Willst du deine Orchidee durch Stecklinge vermehren und fragst dich, wann der beste Zeitpunkt dafür ist? Der beste Zeitpunkt für Orchideenstecklinge ist direkt nach der Blüte, wenn sich die Pflanze erholt und neue Wurzeln und Triebe bildet.

Du kannst Orchideen auf verschiedene Arten schneiden, z. B. durch Stängel- oder Wurzelschnitt oder durch Stecklinge von Jungpflanzen, den sogenannten Keikis. Die gängigste Methode für Orchideenstecklinge ist das Schneiden oder Drehen von Keikis. Sieh dir dazu die Anleitung unten an.

Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Schneiden von Orchideen mit Hilfe von „Keiki“ (Baby-Pflanzen)

Der folgende Schritt-für-Schritt-Plan basiert auf dem Schneiden von Orchideen durch „keiki“, also neue Triebe/Baby-Pflanzen an der Orchidee.

  1. Finde ein zukünftiges Keiki: Das ist ein „ruhendes“ Auge mit einer „Haut“ am Stamm der Orchidee, aus dem noch keine Verzweigung gewachsen ist.
  2. Bereite das Keiki aufs Wachstum vor: Entferne die obere Haut des Auges sehr vorsichtig mit einer sauberen Pinzette oder einem sauberen Nagel. Wenn die oberste Haut entfernt ist, bleibt eine Art Spitze übrig. Daraus wird sich das Keiki in einigen Monaten entwickeln.
  3. Lass Keiki wachsen: Warte, bis sich eine Babypflanze an der Mutterpflanze bildet.
  4. Warte, bis das Keiki Wurzeln hat (die Wurzeln wachsen sichtbar an der Mutterpflanze). Warte, bis die Wurzeln mindestens 5 Zentimeter lang sind (das ist oft nach 7-9 Monaten der Fall).
  5. Schneide oder drehe das Keiki ab: Drehe das Keiki vorsichtig von der Mutterpflanze ab oder schneide das Keiki mit einem sauberen und scharfen Messer vorsichtig vom Blütenstiel ab.
  6. Umtopfen des Keikis: Pflanze die Babypflanze in einen kleinen Topf mit Drainage. Achte darauf, dass du die richtige Erde verwendest, die speziell für Orchideen geeignet ist.
  7. Gib dem Steckling ein wenig lauwarmes Wasser. Dazu kannst du zum Beispiel den Wurzelballen tauchen (z.B. indem du eine Schale mit Wasser unter den Topf mit Löchern stellst).
  8. Stelle den Topf an einen hellen, warmen Ort mit hoher Luftfeuchtigkeit. Gieße regelmäßig, aber achte darauf, dass die Pflanze nicht zu nass steht.
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Was ist die symbolische Bedeutung der Orchidee?

Im alten Griechenland und in Asien war die Orchidee das Symbol für Fruchtbarkeit und Freundschaft. Heute symbolisiert die Orchidee Schönheit, Reichtum und Stärke. Außerdem werden die Blumen oft mit Luxus, Eleganz und Kultiviertheit in Verbindung gebracht. Auch die Farbe der Orchidee beeinflusst die Symbolik. Weiße Orchideen zum Beispiel gelten als Symbol für Reinheit und ewige Liebe. Rosa Orchideen stehen für Liebe, Weiblichkeit und Fürsorge. Rote Orchideen gelten als Symbol für Liebe und Romantik.

Woher kommt die Orchidee ursprünglich?

Orchideen gehören zu den größten und vielfältigsten Pflanzenfamilien der Welt. Ursprünglich stammen sie aus Südostasien und wachsen in der freien Natur meist auf Bäumen, in Felsspalten und auf Moos. Im 17. Jahrhundert begannen Entdecker, die Orchideen auf andere Kontinente wie Europa, Afrika und Amerika zu bringen. Dies führte zu einem großen Interesse an der Pflanze. Im 19. Jahrhundert wurde die Orchidee zum Symbol für Luxus und Kultiviertheit. Die Pflanze wurde von wohlhabenden Pflanzenliebhaber*innen und -züchter*innen gesammelt. Heute ist die Orchidee fast überall auf der Welt zu finden und ist weltweit als Zierpflanze beliebt. Die Orchidee wächst in einer Vielzahl von Umgebungen, von tropischen Regenwäldern bis hin zu Wäldern, Gewächshäusern und Bergregionen.

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