Der Spindelstrauch (botanischer Name: Euonymus) blüht im Mai mit vielen gelb-grünen Blüten, die dicht beieinandersitzen. Da sie viel Nektar enthalten, sind sie eine typische Bienenweide. Im Sommer verwandeln sich die Blüten in Beeren, die je nach Art im Herbst leuchtend rot oder hellrosa werden. Die Früchte haben Klappen, die aufspringen, so dass die orangefarbenen Samen freigesetzt werden. Vögel sind verrückt danach. Nach dem ersten Nachtfrost fallen immer mehr Blätter vom Strauch. Die Beeren bleiben aber noch einige Zeit an Ort und Stelle und fallen durch ihre rote Färbung im immer kahler werdenden Garten auf. Der Strauch wird bis zu 4 Meter hoch und ist auch für die Pflanzung eine locker aussehenden Hecke geeignet. Es gibt auch eine kriechende Art, die als Bodendecker oder Kletterpflanze verwendet werden kann: Sie hält sich mit Hilfe von Haftwurzeln auf ihrem Weg nach oben fest.
Everybody's Darling
Der Spindelstrauch ist eine Gattung, die etwa 150 Arten umfasst und zur gleichnamigen Familie der Spindelbaumgewächse gehört, die aus laubabwerfenden und immergrünen Sträuchern und kleinen Bäumen besteht. Sie ist in Europa, Asien, Australien, Nordamerika und Madagaskar weit verbreitet. Dort wachsen die Pflanzen gerne in Hainbuchenwäldern und entlang von Bächen. Besonders beliebt ist das Pfaffenhütchen Euonymus europaeus.
Wissenswertes
- Der Name Pfaffenhütchen, der in anderen Landessprachen die gesamte Gattung beschreibt, bezieht sich auf die Form und Farbe der Früchte, die an den Hut eines Kardinals erinnern. Der botanische Name Euonymos setzt sich aus den griechischen Worten „eu“ und „onama“ zusammen, was „guter Name“ oder im weiteren Sinne „Glück“ bedeutet.
- Die orangefarbenen Schalen der Samen wurden früher zum Färben verwendet und waren auch Hauptbestandteil eines Läusemittels.
- Das Holz des Spindelstrauchs ist gelb und eignet sich hervorragend zum Drechseln, zum Bau von Musikinstrumenten und für Intarsien.