Farben und formen
Die unwirklichen Formen der Bromelie sind so schön, dass man den unmittelbaren Drang verspürt, sie zu berühren - und zu prüfen, ob sie echt sind. Doch sie sind nicht nur ein echtes Meisterwerk der Natur, sie sind auch unkomplizierte Zimmerpflanzen, die wenig Pflege benötigen. Ein wenig Licht und ein wenig Wasser belohnen sie mit spektakulären Farben und einem tropischen Look. Was häufig als Blüte bezeichnet wird, sind in Wirklichkeit auffällig gefärbte Brakteen (Hochblätter). Die eigentlichen Blüten sind dagegen unscheinbar und klein. Insgesamt gibt es mehr als 2800 unterschiedliche Arten, von denen nur einige als Zimmerpflanzen kultiviert wurden. Die bekanntesten sind die Guzmania (Trompetenform), Aechmea (mit silbergrauer Rosette), Vriesea (mit federartigen Formen), Neoregalia (mit rotem Kelch) und Tillandsia (antennen- und paddelähnliche Formen). Auch die Zierananas, Nidularium, Billbergia (eine hängende Variante) und Cryptyantus zählen zu dieser Pflanzengattung. Gemein ist allen Bromelien außerdem ihr positiver Einfluss auf die Luftqualität.
PFLEGE
- Bromelien lieben einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung.
- Bei den meisten Arten wird die Rosette in der Mitte großzügig gewässert, der Boden sollte jedoch nur sparsam gegossen werden.
- Wenn man der Bromelie eine Freude bereiten möchte, befeuchtet man sie regelmäßig mit einer Sprühflasche.
- Bromelien blühen nur ein einziges Mal, die Blüte kann aber bis zu 6 Monate dauern.
Herkunft
Bromelien entwickelten sich vermutlich bereits in der Kreidezeit vor etwa 65 Millionen Jahren. Versteinerte Exemplare ließen sich auf ein Alter von bis zu 30 Millionen Jahren datieren, weswegen man die Pflanze zu Recht als Urzeitpflanze bezeichnen kann. Bromelien stammen ursprünglich aus den rauen Gebirgsregionen der Anden und den tropischen Urwäldern Uruguays, sind aber heute auch in Mittel- und Südamerika verbreitet. Einige Arten wachsen auf dem Boden, andere zeichnen sich durch eine epiphytische Lebensweise aus. Das heißt, sie wachsen auf Bäumen oder anderen Pflanzen, beziehen ihre Nährstoffe jedoch aus Luft und Regenwasser. Bromelien nutzen ihre Blätter und Wurzeln, um die Feuchtigkeit aus der Luft aufzufangen. Erstmals wurden Bromelien im 18. Jahrhundert von belgischen Händlern nach Europa gebracht. Diese Pflanzen bildeten die Grundlage für die fantastische Vielfalt, die heute verfügbar ist.
Symbolik
Inkas, Azteken und Mayas verwendeten praktisch alle Teile der Pflanze. Sei es als Nahrungsmittel, wegen ihrer Pflanzenfasern oder als rituelle Pflanze bei Zeremonien. Deshalb wird die Bromelie in ihrer Heimat auch als „Geschenk der Götter“ verehrt. Als Zimmerpflanzen symbolisieren Bromelien wegen ihrer vollen, grünen Blätter, die die farbigen Hochblätter umgeben, Schutz vor Unheil.