Zarte Federformen, wunderschöne Blattnerven und eine heitere Ruhe, all das passt auch wunderbar ins Haus. Botanische Abbildungen sind eine der ältesten Kunstformen. Schon die ersten Kulturen, die Zeit genug hatten, um kreativ zu werden, dekorierten Schalen mit Motiven wie Kräutern, Blättern und Pflanzen. Im 18. Jahrhundert sorgten die Zeichnungen des Botanikers Linnaeus für einen richtigen Kult rund um Pflanzenillustrationen. Der heutige Zurück-zur-Natur-Trend, gibt der botanischen Kunst eine neue Wendung. Es werden nicht länger Pflanzenzeichnungen eingerahmt, sondern the real thing – das Echte – kommt an die Wand. Und zwar nicht als übervolle Collage, sondern nur einzelne Blätter, damit ein zierlicher und transparenter Effekt entsteht.
Nostalgie von heute
Das Trocknen der Blätter und Blüten ist noch präziser als früher. Man legt die gewünschten Pflanzenteile zwischen Papier, das viel Feuchtigkeit aufnimmt, wie Zeitungspapier, Küchenpapier oder Kaffeefilter. Sorgen Sie dafür, dass das Blatt oder die Blüte schön flach liegt und nirgendwo geknickt oder gefaltet wird. Legen Sie alles für drei Wochen in eine Blütenpresse oder unter einen schweren Bücherstapel an einen warmen, trockenen Ort. Dann vorsichtig das Papier erneuern und wieder pressen. Warten Sie, bis die Blätter und/oder die Blüten ganz trocken sind. Je nach Feuchtigkeit, kann das bis zu sechs Wochen dauern.
3D-Trocknen ist ganz einfach
Wollen Sie Pflanzen und Blumen in 3D trocknen lassen, zum Beispiel für eine Vase, ein Windlicht oder ein Terrarium? Man kann sie einfach kopfüber aufhängen und an der Luft trocknen lassen. Oder man legt sie zwischen Silikatperlen. Das geht schneller und dauert nur etwa 2-3 Tage. Es soll noch schneller gehen? Dann füllen Sie einen Bratschlauch mit Vogelsand, legen Sie die Pflanzenteile hinein und trocknen Sie sie bei 90-100°C im Ofen. Ab und zu kurz kontrollieren, ob sie bereits getrocknet sind. Den schönsten Effekt erzielen Sie, wenn die Pflanze vor Trockenheit bereits ein wenig knistert, aber noch immer die eigene Farbe hat.
Und jetzt noch der letzte Schliff!
Wenn Sie Papier als Hintergrund verwenden, können Sie die Blätter und Blumen mit ein wenig Kleber an der dicksten Stelle befestigen. Bevor Sie mit dem Einrahmen beginnen, alles gut trocknen lassen. Möchten Sie ein transparentes, botanisches Kunstwerk? Legen Sie dann die Blätter und Blüten auf eine Glasplatte. Ein Tröpfchen Glaskleber in die Ecken, identische Glasplatte darauf legen und alles gut trocknen lassen. Kleben Sie die Platten rundherum mit schwarzem oder weißem Tape ab (in einem Rahmen kommt das Bild besser zur Geltung) und Sie können Ihren eigenen Garten so lange genießen, wie Sie möchten.