Der Garten als Anti-Stress-Faktor
Sue Stuart-Smith, Psychiaterin aus dem englischen Hertfordshire, entdeckte ihren Garten als wirksames Anti-Stress-Mittel. Anhand wissenschaftlicher Literatur hat sie jetzt das Buch „Tuinieren voor de geest" (Gärtnern für den Geist) geschrieben, das erst jetzt in 2018 erschienen ist: „Es zeigt sich, dass gärtnernde Menschen gesünder sind, sich schneller von Krankheiten erholen, weniger Probleme mit Stress haben und sich insgesamt glücklicher fühlen. Man scharrt nämlich nicht nur im Garten, sondern auch im eigenen Bewusstsein,” so die Autorin. Außerdem beschäftigt man sich im Garten mit sehr irdischen Dingen, statt mit Medien oder Menschen. Das sorgt zusätzlich für mehr Ruhe im Kopf.
„Man scharrt nicht nur im Garten, sondern auch im eigenen Bewusstsein.”
Serotonin steigt, Cortisol sinkt
Die Umweltpsychologin Agnes van den Berg von der Rijksuniversiteit Groningen führt schon seit Jahren eine Untersuchung zum Einfluss des Gartens auf unsere Psyche durch. Sie wies unter anderem nach, dass Gärtnern den Anteil des Stresshormons Cortisol im Blut senkt: „Sogar wenn sich die Menschen einen Film über einen Garten oder einen Wald anschauen, fühlen sie sich besser.”
Glücklich machende Bakterien
Was die Stoffe in unserem Gehirn angeht: Forscher der Universität Bristol haben herausgefunden, dass sich in der Gartenerde ein Bakterium namens Mycobacterium vaccae befindet, das den Serotoninspiegel in unserem Gehirn erhöht. Das sorgt für ein positiveres und entspannteres Gefühl. Außerdem werden die Gedanken insgesamt optimistischer. Das Bakterium wird inhaliert, sobald man die Erde umgräbt. Hättest du es gewusst?
Ab nach draußen!
Worauf wartest du noch? Auf geht’s, nach draußen. Ob du nun große Aufgaben bewältigst, wie das Pflanzen und Beschneiden von Bäumen, oder dich darauf konzentrierst deine Stiefmütterchen von Schnecken zu befreien – deinem Gehirn ist das ganz egal. Schon mit einer Pflanze auf dem Balkon arbeitest du an deiner Gesundheit. Wobei wir dir natürlich gerne Tipps zur Gestaltung des ganzen Balkons geben. Das ist nämlich auch noch schön für das Auge.
Lies den ganzen Artikel des Psychologie Magazine in der Ausgabe vom 30. Mai 2017).