Wieviel Retro-Glamour hätten Sie gern für Ihr Alpenveilchen? Edward Steichen (1879-1973) war ein Fotograf aus Luxemburg, der in den 1930er Jahren legendäre Fotoserien für amerikanische Modemagazine wie Vogue und Vanity Fair schoss. Er war der erste echte Modefotograf und wurde dank seiner erfolgreichen Werke zum bestbezahlten Fotografen der Welt. Obwohl er jeden erdenklichen Hollywoodstar ablichtete, zog er es vor, „interessante Menschen“ zu fotografieren.
Eine Suite voller Alpenveilchen
Etwa die extravagante Rita de Acosta Lydig (1875-1929), eine amerikanische Sozialistin, die man wegen ihres Reichtums, ihrer Schönheit und ihres guten Geschmack kannte. Jedes Jahr verbrachte sie einige Monate in Paris, wo sie das Hotel Ritz mit einer Entourage aus Haarstylistinnen, Masseusen, Sekretärinnen, Zimmermädchen sowie vierzig Louis Vuitton-Koffern bezog. Außerdem genug Alpenveilchen, um „halb Versailles“ damit auszustatten, denn diese Pflanze sei „eine exzentrische Schönheit, der ich mich emotional verbunden fühle“.
Alpenveilchen und Edward Steichen
In Paris zählten berühmte Namen wie Rodin, Degas, Tolstoi und Debussy zu ihren Freunden. Sie war als meistdargestellte Frau der Welt bekannt, die sich von den besten Künstlern schnitzen, malen besingen oder fotografieren ließ. Dieses Foto von Steichens aus dem Jahre 1913 wurde sowohl vom Modell als auch vom Künstler sehr geschätzt und erhielt den Titel „Frl. Alpenveilchen“.