Farbe und Wuchs
Die langen, leicht gedrehten Blätter zeigen einen kräftigen Wuchs und machen die Brassia in Kombination mit der bizarren Blütenform zu einer ungewöhnlichen Orchidee. Die Pflanze hat gebogene Stiele, die 10 bis 15 grünliche Blüten mit einem Durchmesser von gewaltigen 15 bis 20 cm tragen können. Die Blüten selbst sind schwarz-violett gefleckt, während die weiße Lippe eine markante Zeichnung mit grünen Flecken trägt. Besonders die langen Zungenblüten sind ein echter Hingucker und verleihen der Brassia eine fast außerirdische Wirkung.
Symbolik
Die Brassia ist nach dem Illustrator William Brass benannt, der Ende des 18. Jahrhunderts den Auftrag erhielt, außergewöhnliche Orchideen zu sammeln. Ihr wird ansonsten keine besondere Bedeutung zugesprochen. Da die Blüten der Brassia so fein und leicht sind, bewegen sie sich beim kleinsten Lufthauch. Aus diesem Grund hat die Orchidee in Südamerika auch den Beinamen „Tanzende Dame“.
Herkunft
Die mit der Oncidium-Orchidee verwandte Brassia stammt aus den feuchten Regenwäldern Mittel- und Südamerikas. Entgegen ihrem zarten Aussehen handelt es sich nicht um eine empfindliche Treibhauspflanze, sondern um einen robusten Alleskönner. Ihre etwa 35 Arten gedeihen in der Wildnis von Tieflandsümpfen bis hin zu Höhenlagen von einigen tausend Metern. Als epiphytische Orchideenart wächst die Brassia auf oder auch unter Bäumen, bezieht ihre Nährstoffe jedoch aus Luft und Regenwasser. Den langen Zungenblüten verdankt sie nicht nur bei uns den Beinamen „Spinnenorchidee“, tatsächlich lockt die Brassia mit ihrer Spinnenform auch in der Natur Wespen an, die Fressfeinde von Spinnen sind. Wenn diese auf Beutejagd ihr vermeintliches Opfer in die Blütenlippe stechen, bleiben am Stachel Pollen haften, mit denen andere Brassia-Orchideen bestäubt werden.